Nasenzug in Wolfach im Schwarzwald
Auch in den Hochburgen der Schwäbisch-Alemannischen Fasnet gehen die Festivitäten allmählich dem Ende entgegen. An vielen Orten wird heute Abschied von der närrischen Zeit genommen, die Trauer ergreift die Narren und es geht längst nicht mehr so fröhlich daher wie an den Tagen zuvor.
In Wolfach fand heute (Fasnachtsdienstag, 16. Februar 2010) als letzter von insgesamt 7 (!) Umzügen der traditionelle ‚Nasenzug‘ statt. Dabei ziehen um die 300 Männer mit teils phantasievollen Pappnasen, umgedreht angezogener Jacke und einem Krachinstrument im Gänsemarsch durch die Stadt. Der Zug schlängelt sich dabei etwa 2 Stunden lang in Schlangenlinien durch die Altstadt, teils auch durch die Wirtshäuser. Die ‚Musik‘ der mitgeführten Instrumente, Tröten und Hupen aller Art, Rätschen, Kochtöpfe und Pfannen, Glocken, Schellen ist dabei nicht gerade hitverdächtig, sie klingt aber so traurig wie sie wahrscheinlich klingen soll, weil eben die Fasnet dem Ende entgegen geht.
Woher die Tradition des Nasenzugs stammt ist unklar. Die erste Erwähnung findet sich 1886: „Nasenzug im Gänsemarsch und Schluss!“ Eine durchgängige Nasenzüglertradition gibt es wieder seit 1931. Nur Männer und Buben dürfen übrigens bei dem Umzug teilnehmen: Werden Frauen erwischt, die sich heimlich dazugesellt haben, werden sie in den Stadtbrunnen geworfen. Bei Luft- und Wassertemperaturen um den Gefrierpunkt ein zweifelhaftes Vergnügen.
Ganz vorbei ist es dann mit der Fasnet in Wolfach immer noch nicht. Heute abend findet noch der Nasenball mit Kehraus statt, am morgigen Aschermittwoch dann die traditionelle Geldbeutelwäsche (13.00 bis 15.00 Uhr am Stadtbrunnen).
Am 25. Februar 2010 um 16:19 Uhr
wer goht au scho uffd fasnet, nau die bsoffene!!!!