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Nationalpark Schwarzwald startet

Karte Nationalpark

Grob eingezeichnet (dunkelgrün) die Flächen des Nationalparks Schwarzwald zwischen Freudenstadt und Baden-Baden

Am heutigen 1. Januar 2014 wurde der Nationalpark Schwarzwald ins Leben gerufen. Damit steht jetzt im Nordschwarzwald im Bereich Ruhestein und Hoher Ochsenkopf/Plättig an der Schwarzwaldhochstraße eine hauptsächlich bewaldete Fläche von gut 10.000 Hektar unter ganz besonderem Schutz – schlußendlich soll die Fläche vollständig der Natur überlassen werden.

Die Fläche des Nationalparks liegt weitgehend auf Hochflächen über 700-1000 m.ü.M. Einige Bereiche des Nationalparks sind schon seit längerem als Bannwälder völlig sich selbst überlassen, so z.B. der Bannwald am „Wilden See“ unweit des Ruhesteins.

Noch ist in den festgelegten Flächen nicht viel vom Nationalpark zu sehen. Die Park-Leitung wird am 2. Januar in der Zentrale des Nationalparks, dem Naturschutzzentrum Ruhestein, offiziell die Arbeit aufnehmen. Alexander Bonde, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg, wird persönlich vor Ort sein und den „Startschuss“ dazu geben. In den nächsten Wochen und Monaten wird dann, gemeinsam mit dem noch zu bildenden Nationalparkrat, die weitere Vorgehensweise erarbeitet. Touristisch besonders interessant wird die Einrichtung eines Besucherzentrums, Angebote von Tourenvorschlägen zu Fuß oder mit dem Rad, Verkehrskonzept zur umweltschonenden Anreise etc. sein. Natürlich soll der Nationalpark zuerst dem Natur- und Artenschutz dienen; wenn die touristischen Konzepte stehen wird der Park aber sicher eines der Top- Ausflugsziele im Schwarzwald werden.

Bannwald Wilder See

Zum Nationalpark gehört jetzt auch der seit über 100 Jahren bestehende Bannwald um den Wilden See

Gegen die Einrichtung des Nationalparks gab und gibt es auch starken Widerstand in der Bevölkerung der umliegenden Gemeinden. Hauptgrund ist, dass die Menschen der Region seit Jahrhunderten den Wald wirtschaftlich nutzen, und jetzt Verluste durch Wegfall des Holzeinschlags sowie die Ausbreitung des Borkenkäfers befürchten. Ebenso wird angenommen, dass ein sich selbst überlassener Wald, mit abgestorbenen Bäumen, Touristen eher abschreckt als anzieht.

Nach jahrelangen Planungen und Diskussionen, bei denen sowohl die Landesregierung als auch die Nationalpark-Gegner des Öfteren keine gute Figur machten, ist der Nationalpark jetzt jedenfalls da. Es ist zu hoffen, dass sich ab sofort alle Beteiligten und Anlieger einsetzen, um aus dem Nationalpark das zu machen was er sein soll: Ein Schutzgebiet für die Natur, und die Möglichkeit für Menschen möglichst ursprüngliche Natur kennenzulernen.

Orte in de Umgebung des Nationalparks

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